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Deutsche Rasengesellschaft beleuchtet Sportrasen vom Vereins- bis Bundesliga-Platz

Autor: © Dr. Klaus Müller-Beck, Ehrenmitglied Deutsche Rasengesellschaft e.V.

 

Einleitung

Mit dem 135. DRG-Rasenseminar in Bochum konnte die Deutsche Rasengesellschaft am 15. und 16 April 2024 über 100 Teilnehmer im Tagungshotel begrüßen.
Aufgrund des spannenden und aktuellen Themas zur EURO 2024 war das Seminar bereits im Vorfeld ausgebucht.
Das breit gefächerte Exkursions- und Vortragsangebot zum Tagungsthema: „Fußballarenen für Profis und Amateure – Herausforderungen und Lösungen“ zeigte den interessierten Teilnehmern die Spannbreite bei der Erstellung und Pflege von Sportanlagen auf.

 

Der Auftakt zum 135. DRG-Rasenseminar erfolgte im VONOVIA-Ruhrstadion.
Abb. 1: Der Auftakt zum 135. DRG-Rasenseminar erfolgte im VONOVIA-Ruhrstadion. (Foto: M. Sax)

 

Besichtigungen vor Ort

Die Exkursion startete mit der Besichtigung des VONOVIA Ruhrstadions in Bochum mit Erläuterungen zur Pflegeintensität und den erforderlichen Terminen zum Rasentausch nach entsprechenden Konzertveranstaltungen im Stadion. Beeindruckend war dann anschließend die „Einfachheit“ der Platzpflege auf der kommunalen Sportanlage in Gelsenkirchen-Ückendorf.
Ein besonderes Highlight war sicherlich die Besichtigung der Veltins-Arena mit den Trainingsplätzen des FC Schalke 04. Hier stand die fest installierte Rhenac-Belichtungsanlage zur Steuerung der Wachstumsbedingungen durch Vegetationsbelichtung im Mittelpunkt.

Die Erfordernisse, aber auch die Grenzen der Zusatzbelichtung in den Stadien der Bundesliga und der 2. Bundesliga werden in den Fachkreisen intensiv diskutiert, sodass in den beiden Vorträgen am Folgetag hoch interessante Fakten vermittelt wurden.
Zunächst berichtete Lukas Baar, vom Labor LLS Osnabrück, über die Ergebnisse seiner Masterarbeit zum Thema „Optimierung der Wachstumsbelichtung auf Fußballrasen“.
Über spannende Forschungsergebnisse sprach Frau Dr. Susanne Steger, TUM Gewächshauslaborzentrum Dürnast in Freising, zum Thema: „Digitaler Qualitätsabdruck eines Rasens“. Hier wurde deutlich, dass mit der Lichtintensität und der Lichtqualität durch Zusatzbelichtung in den Gräsern gezielte Wachstumsreaktionen ausgelöst werden können.
Unter diesen Voraussetzungen gewinnt die digitale Erfassung zahlreicher Parameter verstärkt an Bedeutung, damit eine optimierte Steuerung möglich wird. In Zukunft wird eine multifunktionale Sensortechnik diese Daten erheben und eine ausgereifte Software Handlungsempfehlungen vorschlagen.

 

DRG-Teilnehmergruppe bei der Besichtigung der „Belichtungsbrücke“ über dem Stadionrasen der Veltins-Arena.
Abb. 2: DRG-Teilnehmergruppe bei der Besichtigung der „Belichtungsbrücke“ über dem Stadionrasen der Veltins-Arena. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Als nächster Exkursionspunkt folgte die Alternative des einfachen Rasenplatzes in Gelsenkirchen im Ortsteil Ückendorf.

 

Rasenplatz der kommunalen Sportanlage Ückendorf.
Abb. 3: Rasenplatz der kommunalen Sportanlage Ückendorf. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Sportplatzqualität

Die Be- und Entwässerung von Rasensportplätzen spielt zukünftig eine immer größere Rolle. So waren die Ausführungen von Rudolph Mollenaar zum Thema: „Drain Talent – Unterflur Wassermanagement“, sehr aufschlussreich und für die Zukunft von Bedeutung.

Für die Freunde des Fußballs standen die Ausführungen von Lukas Baar zum Thema: „Qualitätssicherung der Spielfelder zur UEFA EM 2024“ im Fokus.
Er berichtete über die Aufgabenstellung zur Qualitätsprüfung der erforderlichen 46 Spielfelder durch die Prüflabore LLS & ProPitch im Auftrage der UEFA.
Dabei wurden im Vorfeld und jetzt in der Endphase der Vorbereitung folgende Plätze geprüft:

  • 10 Stadionrasen der Austragungsorte,
  • 24 Team Base Camps in den Unterbringungsorten der National-Mannschaften,
  • 10 Team Transfer Training Center als Ausweichplätze für Abschlusstraining,
  • 2 Referee Base Camps als Trainingsstätten für Schiedsrichter.

Bei den Prüfkriterien handelt es sich um folgende Parameter, die in Anlehunung an die FIFA-Vorgaben getestet werden.

  • Messung der Ballroll-Distanz,
  • Messung des Ballsprung-Verhaltens,
  • Messung des Drehwiderstandes mit Stollengerät,
  • Messung der Narbendichte,
  • Messung der Bodenverdichtung,
  • Messung der Durchwurzelungstiefe,
  • Messung der Wasserinfiltrationsrate,
  • Messung der Rasenvitalität durch NDVI,
  • Messung der Schnitthöhe.

Während des Turniers erfolgen begleitende und beratende Tätigkeiten.

 

Die Organisatoren und Referenten des 135. Rasenseminars der Deutschen Rasengesellschaft in Bochum.
Abb. 4: Die Organisatoren und Referenten des 135. Rasenseminars der Deutschen Rasengesellschaft in Bochum. V.li. Rudolph Molenaar, Draintalent; Heiko Remmel, grasshobber GmbH; Lukas Baar, Labor Lehmacher Schneider; Maximilian Karle, HS Osnabrück; Dr. Susanne Steger, TUM Gewächshauslaborzentrum; Daniel Hunt, HS Osnabrück; Ralf Bagemihl und Marvin Guse, VfL Bochum; Horst Theisen, Rhenac Greentec AG; Dr. Harald Nonn, DRG-Vorsitzender. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Weitere Veröffentlichungen und Informationen zur Referate-Tagung folgen in der Zeitschrift
„Rasen –Turf – Gazon“ Ausgabe 2-2024.

 

Für die DRG-Mitglieder werden Handouts der Vorträge im Login-Bereich der DRG-Homepage zur Verfügung gestellt.

 

 

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